Tod in Innsbruck : Kriminalroman

Avanzini, Lena, 2011
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Medienart Buch
ISBN 978-3-89705-840-8
Verfasser Avanzini, Lena Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Verlag Emons
Ort Köln
Jahr 2011
Umfang 254 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Lena Avanzini
Annotation In der Krimi-Flut muss sich der Leser zunehmend öfter entscheiden, unter welche Rettungsdecke er kriecht, um nicht an der Krimitis zu ersticken. Lena Abanzinis Krimi "Tod in Innsbruck" bietet allen jenen Schutz, die einen guten Titel, ein griffiges Klischee und eine groteske Überhöhung des Krimitums schätzen. Im Tod in Innsbruck werden so gut wie alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert, um in diesem blutigen Guide der besonderen Art jeweils Leichenteile zur Schau zu stellen. Der einheimische Leser wird daher sorgsam auf den Lokalkolorit achten und dabei Verunreinigungen sofort feststellen. So sind die Hochhäuser des O-Dorfs im Roman schäbig (57), was natürlich nicht stimmt, weil sie gerade renoviert worden sind. Der nichtheimische Leser wird sich vor allem am Milieu erfreuen, in der Musikszenerie nämlich geht es zwischen den Melodien recht blutig zu. Der Krimi läuft auf zwei Recherche-Ebenen ab. Einmal ist es die Musikerin Vera, die nach Innsbruck kommt um die Hintergründe des Todes ihrer verstorbenen Musiker-Schwester Isa zu entwirren. Isa ist an Scham verhungert, sie hat die sexuellen Übergriffe ihres Musiklehrers nicht mehr ausgehalten. So etwas gilt in der Forensik aber als natürlicher Tod. Ganz anders recherchiert Kripo-Boss Heisenberg, er steht wie alle Beamten kurz vor der Pensionierung und geht die Sache mit entsprechendem Beamten-Grant an. Und die Sache ist nicht ohne, denn zuerst tauchen Gliedmaßen einer Toten in Gramart auf, dann findet sich ein toter Barpianist mit ausgestochenen Augen, schließlich wird der übergriffige Musiklehrer ermordet und ihm wird richtigerweise das Genital abgeschnitten. Als Höhepunkt gibt es dann abgelegte Leichenteile vor dem goldenen Dachl und an der Annasäule. Allen diesen Leichen und Leichenteilen ist gemeinsam, dass jemand ihnen noch im lebenden Zustand seltsame Tätowierungen auf die Brust komponiert hat. Soviel sei verraten, es ist dann doch nicht alles so, wie man es während der Lektüre erwartet, folglich handelt es sich um einen guten Krimi. Lena Avanzini erzählt die blutigsten Sequenzen mit dem Charme der Innsbrucker, wenn diese kopflos im Föhn ihre perversen Geschichten ausbrüten. Das Provinzielle mit einem Hauch morbider Musik legt sich lüstern über die Szenen, bemerkenswert ist, dass fast alle Akteurinnen und Akteure Zugezogene sind. Der einzige wachechte Innsbrucker, der das alles auszubaden hat, ist der Kommissar. Und natürlich die ganze Stadt. Denn mit so einem klugen Titel, der in der Suchmaschine völlig explodiert, kann Innsbruck künftig als Weltstadt punkten. Helmuth Schönauer

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